Wenn es nach dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht, dann sollen in Zukunft Beratungsunternehmen mehr Einfluss in die deutsche Gesundheitsbranche bekommen. Viele Privatunternehmen aus Pharmazie, Klinikgeschäft und sonstige Dienstleister nehmen schon gerne eine externe Expertise an, und geben dafür auch „gerne“ große Summen an finanziellen Mitteln aus.
Nun sollen auch Unternehmen, die mit einem öffentlich-rechtlichen Vertrag in Kontrakt mit dem Bund stehen, vermehrt auf solche externen Beratungsdienstleistungen zurückgreifen. Genauer geht es um die Aufsichtsbehörden der gesetzlichen Krankenkassen. Dieser Plan wurde jetzt erst öffentlich, da er im neuen Gesetz für schnellere Termine und bessere Versorgung (TSVG) versteckt war. Kritik kommt besonders stark vom Koalitionspartner SPD. Hauptaspekt der Kritik ist die vermeintlich fehlende ethische Grundhaltung dieser Beratungsunternehmen. In der Consulting-Branche geht es meist um die Steigerung der Gewinnen des eigenen Unternehmens, sowie natürlich auch die Verbesserung der Geschäftszahlen des Kunden.
Ob diese Interesse in der Gesundheitsbranche zusammenpassen, wird schon seit vielen Jahren diskutiert. Der inoffizielle Konsens dazu lautet meistens: Wirtschaftlichkeit ja, Gewinnmaximierung nein.
In der jetzigen Diskussion erwidert das Bundesgesundheitsministerium, dass es in besonderen Fällen durchaus sinnvoll ist, sich externes Wissen einzuholen. Zum Beispiel in Bereichen wie der IT, Digitalisierung oder Wirtschaftsprüfung.